SERVICE
BEI HAARAUSFALL AUCH AN DIE SCHILDDRÜSE DENKEN
Den Kopf eines Menschen zieren etwa 80.000 bis 120.000 kräftige Haare. Da diese normalerweise völlig unabhängig voneinander wachsen, ist ein gewisser täglicher Haarverlust durchaus normal. Durchschnittlich 100 Haare pro Tag gelten in der Regel als Grenze zum Haarausfall. Übermäßiger Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, darunter genetische, immunologische, entzündliche aber auch hormonelle.
URSACHE FÜR HAARAUSFALL: STÖRUNG DER SCHILDDRÜSE
Die Schilddrüse beeinflusst zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper – entsprechend weitreichend können die Folgen einer Schilddrüsenerkrankung sein. So gehört auch Haarausfall zu den möglichen Symptomen einer Funktionsstörung der kleinen Drüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Haare spröde machen oder vermehrt ausfallen lassen. Manchmal sind besonders die äußeren Ränder der Augenbrauen betroffen. Insgesamt ist der Haarwuchs deutlich verlangsamt. Wer sich regelmäßig rasiert kann bei einer Hypothyreose möglicherweise vergrößerte Abstände bis zur nächsten Rasur feststellen.
SELTENE ERKRANKUNG: KREISRUNDER HAARAUSFALL
Die genaue Ursache für den sogenannten kreisrunden Haarausfall (Alopezia areata), der meist die Kopfhaare betrifft, aber auch an anderen Stellen vorkommen kann, ist noch nicht bekannt. Die Medizin geht von einer Störung des Autoimmunsystems aus. Als solche tritt der kreisrunde Haarausfall gelegentlich auch in Verbindung mit der Hashimoto Thyreoiditis auf, die ebenfalls zu den Autoimmunerkrankungen zählt. Hier sind gut eingestellte Schilddrüsenhormonwerte besonders wichtig, da bestehende Über- oder Unterfunktionen den Haarausfall weiter begünstigen können. Eine ursächliche Behandlung für kreisrunden Haarausfall ist derzeit nicht bekannt.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
Quellen:
Feldkamp, J. (2018). Gut leben mit Hashimoto (1. Aufl.). Stuttgart: TRIAS Verlag
Wolff H, Fischer TW, Blume-Peytavi U (2016) The diagnosis and treatment of hair and scalp diseases. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 377–86. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0377
Letzte Aktualisierung: 16.06.2023