SERVICE

SPORT BEI SCHILDDRÜSENERKRANKUNGEN

Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion des Schmetterlingsorgans, können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Bis die Schilddrüsenerkrankung behandelt und gut mit Medikamenten eingestellt ist, wird den Patienten empfohlen, sportlich etwas kürzer zu treten oder gegebenenfalls zu pausieren. Bei einer akuten unbehandelten Schilddrüsenerkrankung sollte komplett auf sportliche Aktivitäten verzichtet werden, da hohe körperliche Belastungen das Herz-Kreislauf-System überlasten könnten. Schilddrüsenpatienten, die beschwerdefrei sind und bei denen die Schilddrüsenwerte im Referenzbereich liegen, können ohne Probleme Sport treiben.

LANGSAM BEGINNEN UND LEISTUNGSFÄHIGKEIT BEACHTEN

Durch eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann die individuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sein. Daher sollen Patienten erst wieder langsam mit Sport beginnen und das veränderte körperliche Belastungsniveau berücksichtigen. Welche Sportarten und welche Belastungsintensitäten möglich und sinnvoll sind, sollte zuvor mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprochen werden. Insbesondere Leistungssportlern mit einer Schilddrüsenerkrankung wird eine engmaschige ärztliche Kontrolle der Schilddrüsenfunktion empfohlen. Denn durch den regelmäßigen Sport benötigen sie eventuell eine höhere Dosis an Schilddrüsenhormonen.

JOD IM SPORT

Um beim Sport und bei anderen körperlichen Aktivitäten seine volle Leistungsfähigkeit abrufen zu können, benötigt der Körper ausreichend Energie. Im Energiestoffwechsel spielt das Spurenelement Jod als wichtiger Baustein der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) eine wichtige Rolle. Mit diesen steuert das Organ viele wichtige Funktionen im Körper: den Stoffwechsel, Herz und Kreislauf, Magen und Darm, Nerven und Muskeln. Durch die sportliche Aktivität wird der Kalorienumsatz angekurbelt, mehr Muskelmasse gebildet und der Aufbau von Energiespeichern in den Muskeln angeregt. Dies erhöht insgesamt den Bedarf an Schilddrüsenhormonen und damit auch an Jod.

JODVERLUSTE DURCH TRINKEN UND SCHWITZEN

Darüber hinaus müssen Sportler viel trinken. Doch wer viel trinkt, verliert Jod, da ein Teil in Abhängigkeit von der Harnmenge über den Urin aus geschieden wird. Ebenso führt starkes Schwitzen zu einem Jodverlust. Dies betrifft vor allem Ausdauersportarten. Auf keinen Fall sollte aber die Trinkmenge aus Angst vor Jodverlusten eingeschränkt werden. Der Verlust an Jod kann durch eine abwechslungsreiche Ernährung und wenn nötig durch Jodsupplemente in Tablettenform ausgeglichen werden.

Quellen:

  1. Johner SA, Shi L, Remer T (2010) Higher Urine Volume Results in Additional Renal Iodine Loss. Thyroid 20(12): 1391-1397
  2. https://jodmangel.de/2012/sportler-haben-hoheren-jodbedarf/ (aufgerufen am 14.09.2018)
  3. https://www.chirurgie-portal.de/innere-medizin/thyreoiditis-schilddruesenentzuendung/schilddruesenentzuendung-sport.html (aufgerufen am 06.09.2018)

Letzte Aktualisierung: 16.06.2023