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WELCHEN EINFLUSS HAT DIE SCHILDDRÜSENFUNKTION AUF DIE CHOLESTERINWERTE?

Die Hormone der Schilddrüse steuern zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Körper. Allerdings kann das Schmetterlingsorgan aus dem Gleichgewicht geraten: Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenige Hormone, bei einer Überfunktion zu viele. Diese Funktionsstörungen beeinflussen unter anderem auch den Fettstoffwechsel.

SCHILDDRÜSENUNTERFUNKTION: ERHÖHTE CHOLESTERINWERTE

Wenn bei einer Schilddrüsenunterfunktion weniger Schilddrüsenhormone im Körper zu Verfügung stehen, wird als Folge weniger Fett aus dem Blut in die Leber transportiert. Deshalb steigen die Werte von Cholesterin und Triglyceriden im Blut an. Hauptsächlich ist das LDL-Cholesterin betroffen. Die Anzahl an Andockstellen (Rezeptoren), die das LDL-Cholesterin normalerweise aus der Blutbahn in die Leberzellen transportieren, ist vermindert. Wie viele LDL-Cholesterin-Rezeptoren sich an den Leberzellen befinden, hängt von der Menge der Schilddrüsenhormone ab. Dauerhaft erhöhte Blutfettwerte steigern das Risiko für Gefäßablagerungen (Arteriosklerose). Wird die Schilddrüsenunterfunktion früh erkannt und medikamentös behandelt, ist die Phase einer Unterfunktion nur kurz. Die Blutwerte normalisieren sich wieder und eine Schädigung der Gefäße ist eher unwahrscheinlich. Im Gegensatz dazu sinken die Blutfettwerte bei einer Schilddrüsenüberfunktion leicht ab. Durch die Behandlung der Überfunktion normalisieren sich auch hier die Werte in der Regel wieder.

Fazit: Sowohl bei erniedrigten als auch bei erhöhten Blutfettwerten wird eine Schilddrüsenuntersuchung empfohlen.

Letzte Aktualisierung: 22.06.2020